Spaghetti Bolognese ist wohl eines der beliebtesten Gerichte weltweit.
Ich erinnere mich gerne zurück als ich noch ein Kind war, freute ich mich immer wenn es bei uns zuhause Spaghetti Bolognese gab, oder wie mein Stiefpapa immer sagte „Spaghetti mit Sugo.“ Damals noch mit Faschiertem aus Rind und Schwein gekocht, heute liebe ich meine eigene vegane Variante. Sie bringt mich wieder in meine Kinderzeit, und zeigt mir, dass Kochen nicht unbedingt streng nach Rezept erfolgen muss.
Es gibt zahlreiche Varianten dieses Gerichts, mit Fleisch, Soja, Linsen, frischen Tomaten und verschiedenen Gewürzen, in Italien hat jede Familie ihr eigenes Geheimrezept.
Auch wenn die Zeit sich weiterdreht, und mein Essverhalten sich von omnivor auf vegan verändert hat, ich möchte dieses Gericht und die damit verbundenen Erinnerungen nicht missen.
Welche Erinnerung hast du, wenn du an Spaghetti Bolognese denkst?
Die klassische Bolognese ist laut meinen Recherchen, keine Traditionelle Tomatensauce, sondern ein langsam geschmortes Ragù aus klein geschnittenen Rindfleisch, Gemüse und Rotwein. In Italien wird es Stundenlang gekocht, und vorzugsweise mit Tagliatelle serviert. In Original Rezepten, werden meist auch keine Tomaten aus Konserven verwendet, sondern bevorzugt frische San Marzano Tomaten, da sie einen süßen und aromatischen Geschmack haben.
Die Geschichte reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert, als es in der Region Emilia-Romagna in Norditalien erstmals zubereitet wurde. Ursprünglich wurde es „Ragù alla Bolognese“ genannt, und war eigentlich ein einfaches Gericht für Bauern und Arbeiter.
Die Italienische Küche ist bekannt für ihre Zutaten. Ein gutes Olivenöl, frische Kräuter, sonnengereifte Tomaten, ohne diese Zutaten wäre sie undenkbar. Ich erinnere mich noch gut an eine besondere Kindheitserfahrung mit der Italienischen Frühstücksküche.
Mein Bruder und ich waren noch sehr klein, wir besuchten mit unsere Mutter, unseren Onkel in Deutschland. Ich mochte meinen Onkel, er war immer sehr lustig und hatte eine ganz andere Art mit den Dingen im Leben umzugehen. Er lebte damals mit seiner italienischen Freundin dort, und schon am ersten Morgen erlebte ich eine Überraschung. Als ich in die Küche kam, blieb ich wie angewurzelt stehen. Meinen Gesichtsausdruck kann ich heute nur noch erahnen, aber ich bin sicher es war eine Mischung aus Staunen und Unsicherheit. Der Tisch war reichlich gedeckt, ich sah gegrilltes Gemüse, Oliven, Antipasti, gebratenen Speck sogar Bratwürste, und vieles mehr was ich nicht kannte. Für mich, die Cornflakes oder Marmeladebrot gewohnt war, wirkte das wie ein Frühstück aus einer anderen Welt.
Mein Onkel hatte sich so viel Mühe gegeben, und der Blick meiner Mutter verriet mir, dass ich mich nicht beklagen sollte. Ich wollte niemanden enttäuschen, also probierte ich vorsichtig, nicht viel, aber ein bisschen. Obwohl ich dieses deftige Frühstück nicht mochte, werde ich es mit positiven Gedanken in Erinnerung behalten. Nicht den Geruch von Fett in der Nase, oder den Geschmack von Antipasti am Morgen, aber die Bemühungen meines Onkels, der uns mit dieser Geste eine Freude machen wollte.
Für circa 5 Personen
150-200 g trockenes Sojahack
750 ml Gemüsebrühe
2 Stück Zwiebel
2 Stück Knoblauchzehen
150 g Karotte
200 g Sellerie
Salz
Pfeffer
1 EL Räucherpaprika
Kümmel (optional)
Thymian
Majoran
Basilikum
Oregano
1 Lorbeerblatt
2 EL Tomatenmark
250 g Tomaten passiert (Konserve)
Liquid Smoke nach Geschmack
Öl zum Anbraten
eventuell Maizena + Wasser zum eindicken
1) Soja vorbereiten:
500 ml Gemüsesuppe mit Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Thymian, Kümmel und Majoran aufkochen. Das trockene Soja hinzufügen, Topf vom Herd nehmen Deckel darauf geben und 10 Minuten aufweichen lassen, abseihen. Kurz abkühlen lassen und so gut es geht ausdrücken.
2) Gemüse vorbereiten:
Karotten und Sellerie waschen, schälen und fein reiben. Zwiebel und Knoblauch schälen, Zwiebel in feine Würfel schneiden.
3) Soße zubereiten:
Zwiebel in Öl anrösten. Karotten und Sellerie hinzufügen und kurz weiter rösten. Das vorbereitete Soja, Tomatenmark, passierte Tomaten, restliche Gemüsesuppe und eventuell etwas Wasser dazugeben. Mit Salz, Pfeffer, Majoran, Basilikum, Oregano und Thymian würzen. Lorbeerblatt dazugeben und den Knoblauch hineinpressen. 30 Minuten leicht köcheln lassen.
4) Abschmecken und eindicken:
Nach 30 Minuten die Soße abschmecken und mit Liquid Smoke verfeinern. Bei bedarf mit Maizena und Wasser noch eindicken.
Wenn du kein Liquid Smoke verwenden willst, nimm gerne etwas geräuchertes Paprikapulver.
Am besten mit frisch gekochten Spaghetti servieren.
Mit bis zu 38-40% Eiweißanteil in getrockneter Form, liefert Soja alle neun essentiellen Aminosäuren.
Besonders Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren unterstützen Herz und Kreislauf.
Diese Fördern die Verdauung und helfen, den Cholesterinspiegel zu regulieren.
Soja kann zur Erhaltung der Knochendichte beitragen.
Isoflavone, die sekundären Pflanzenstoffe in Soja, können bei Frauen in den Wechseljahren mildernd wirken.
Ja, ich weiß, es gibt auch kritische Stimmen zu Soja, zum Beispiel bezüglich Umwelt. Die Regenwald Abholzung und die dadurch entstehenden Klimaschäden. Wenn dich das Thema Umwelt im Bezug auf Soja interessiert, lies gerne meinen Beitrag „Wie Soja das Klima schädigt“ Darin teile ich meine Recherchen zu diesem Thema, und gehe auch auf zwei Vorurteile ein.
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