Kohl, klingt erst mal bodenständig, vielleicht sogar ein bisschen langweilig, ich weiß.
Aber wusstest du, dass fermentierter Kohl einst Leben auf hoher See rettete? Kapitän James Cook nahm Sauerkraut mit auf seine Weltumsegelung, um seine Crew vor Skorbut zu schützen. Selbst Hippokrates empfahl Kohl, aufgrund seiner Gesunden Eigenschaften.
In diesem Beitrag erfährst du, warum Kohl nicht nur geschichtlich spannend ist, sondern auch in deiner Ernährung eine Hauptrolle spielen sollte.
Ob als fermentierter Immun Booster, winterlicher Wärmespender oder frischer Sommersalat, Kohl ist ein echter Alleskönner. Dieses traditionelle Gemüse verdient definitiv Aufmerksamkeit. In meinem vegan und glutenfreien Rezept, für einen klassischen Kartoffel-Kohl-Eintopf zeige ich, wie vielseitig und nährstoffreich Kohl sein kann, mit dem Extra-Proteinkick, der nicht nur sättigt, sondern auch stärkt und schmeckt.
Kohl kommt Ursprünglich aus Europa und Asien, er wurde bereits vor über 2000 Jahren von den Römern und den Griechen kultiviert. Im Lauf der Jahrhunderte wurden verschiedene Sorten gezüchtet, darunter Weißkohl, Rotkohl, Grünkohl, Rosenkohl und Wirsing. Im Mittelalter war er ein Grundnahrungsmittel in Europa, da er gut lagerfähig ist. In der Antike jedoch wurde der Kohl nicht nur als Nahrungsmittel geschätzt, sondern auch für seine medizinischen Eigenschaften. Die alten Griechen verwendeten ihn zur Behandlung verschiedener Beschwerden wie Entzündungen oder bei Verdauungsproblemen. Hippokrates, der als Vater der Medizin gilt, empfahl Kohl zur Förderung der Gesundheit. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften wurde Kohl auch zur Behandlung von Wunden verwendet, um die Heilung zu fördern. Und, James Cook war einer der ersten Seefahrer, die Kohl zur bekämpfung von Skorbut einsetzte.
James Cook war ein britischer Entdecker, Kartograf und Kapitän der Royal Navy im 18. Jahrhundert. Er wurde 1728 in Yorkshire geboren und ist vor allem für seine drei großen Pazifikreisen bekannt, bei denen er unter anderem Australien, Neuseeland und Hawaii kartografierte und erforschte. Cook war nicht nur ein brillanter Seefahrer, sondern auch ein Pionier in Sachen Gesundheit auf See. Er war einer der ersten Kapitäne, der systematisch gegen Skorbut vorging. Auf seiner ersten Weltumsegelung (1768-1771) nahm er große Mengen an Sauerkraut mit. (Fermentierter Weißkohl, der durch Milchsäuregärung haltbar gemacht wird und dabei Vitamin C bewahrt.)
Cook war klug. Er ließ das Sauerkraut zunächst nur den Offizieren servieren. Als die Mannschaft sah, dass die „feine Gesellschaft“ aß, wollten sie es auch. Das Ergebnis, es gab keinen einzigen Skorbut-Todesfall auf dieser Reise, was damals eine medizinische Sensation war. Sauerkraut wurde dadurch zum festen Bestandteil der britischen Marineverpflegung, und Kohl zum Lebensretter.
Aber was ist eigentlich Skorbut?
Skorbut ist eine Krankheit, die durch Vitamin C Mangel entsteht. Sie war im 17. und 18. Jahrhundert eine der häufigsten Todesursachen bei Seefahrern, die monatelang ohne frisches Obst und Gemüse unterwegs waren. Symptome sind, Zahnfleischbluten und Zahnausfall, Müdigkeit und Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Hautveränderungen und schlechte Wundheilung. Ohne Behandlung konnte Skorbut tödlich enden, und auf langen Seereisen starben oft ein Drittel der Besatzung daran.
Die Geschichte von James Cook zeigt, wie wichtig Ernährung für die Gesundheit ist, selbst unter extremen Bedingungen. Kohl, in Form von Sauerkraut, war nicht nur ein praktisches Lebensmittel, sondern ein medizinischer Durchbruch. Heute wissen wir, dass viele Kohlsorten ähnliche gesundheitliche Vorteile bieten, und das ganz ohne Weltumsegelung.
Für circa 2 Personen
300 g Kohl
500 g Kartoffeln festkochend
2 Stück Karotten
1 Stück Zwiebel
200 g Räuchertofu
800 ml Gemüsesuppe
Salz
Pfeffer
1 Stück Lorbeerblatt
Petersilie frisch
Liebstöckel frisch
Thymian
Kümmel
etwas Öl zum anbraten
1-2 EL Maizena und etwas Wasser
(zum andicken)
1) Zwiebel schälen, in feine Würfel schneiden. Karotten und Kartoffel waschen, schälen, in mundgerechte Stücke schneiden. Kohl ebenfalls waschen, und einzelne Blätter in Streifen oder große Stücke schneiden. Tofu trocken tupfen, in Würfel schneiden. Frische Kräuter waschen, zupfen und fein hacken.
2) Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel hell rösten. Kartoffel und Karotten dazu, kurz scharf anbraten. Mit Pfeffer, Petersilie, Liebstöckel, Thymian und Kümmel würzen, kurz rösten.
3) Mit Gemüsesuppe aufgießen, Lorbeerblatt dazu und ca. 10 Min. köcheln lassen (Kartoffeln sollen noch bissfest sein).
4) Kohl und Räuchertofu dazugeben, für weitere 5 Min. köcheln lassen, bis alles gar ist.
4. Maisstärke mit Wasser glatt rühren, den Eintopft damit leicht andicken, abschmecken und mit frischen Kräutern und Brot servieren.
Er ist kalorienarm und enthält viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und Ballaststoffe. Diese Vitamine und Mineralien unterstützen das Immunsystem, fördern die Blutgerinnung und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
Kohl enthält Antioxidantien wie Sulforaphan und Indol-3-Carbinol, die helfen können, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren. Diese Verbindungen haben auch entzündungshemmende Eigenschaften.
Der hohe Ballaststoffgehalt im Kohl unterstützt die Verdauung und kann helfen, Verstopfung vorzubeugen. Ballaststoffe fördern zudem ein gesundes Mikrobiom im Darm.
Studien zeigen, dass der Verzehr von Kreuzblütlern wie Kohl, mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten verbunden sein kann. Die enthaltenen Flavonoide und Ballaststoffe tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.
Aufgrund seines niedrigen Kaloriengehalts und hohen Wasseranteils, ist Kohl eine hervorragende Wahl für Menschen, die ihr Gewicht kontrollieren möchten. Er sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
Die in Kohl enthaltenen Verbindungen unterstützen die Leberfunktion und helfen dem Körper, Giftstoffe auszuleiten.
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