~ Vegan, was Nun? ~

Auf Was Du Achten Solltest

du hast dich entschieden
vegan zu leben?

Herzlichen Glückwunsch!

Das ist ein mutiger und bewusster Schritt, der nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die Tiere und  die Umwelt positiv beeinflussen kann. Doch wie gelingt der Einstieg in ein veganes Leben, ohne sich überfordert zu fühlen? In diesem Beitrag erfährst du, worauf du achten solltest, um gesund, genussvoll und mit einem starken Mindset in deine neue Lebensweise zu starten. Ich erzähle dir von meinen Erfahrungen und auch von meinen Missgeschicken. Ich bin keine Ärztin, also bitte suche im Zweifelsfall immer Experten auf. 

Kapitel 1
Kenne Dein Warum

Was meine ich damit genau?

Kennst du das? Du siehst eine Doku, hörst oder liest etwas, das dich so begeistert oder emotional trifft, dass du dein Leben am liebsten sofort komplett umkrempeln möchtest. Mir ging es genauso. Ich war schon vegetarisch, plötzlich stand meine Tochter vor mir und sagte: „Mum, ich möchte ab jetzt vegan essen“. Kurz war es still in meinem Kopf, dann gingen die Recherchen los, voller Energie und Vorfreude. 
Mit der Zeit merkte ich, mit leckeren Rezepten alleine, war es für mich nicht getan, und so fand ich mein eigenes Warum. 

Stelle dir also bitte die einfache, aber sehr kraftvolle Frage: „Warum möchte ich vegan leben?“
Nimm dir gerne Zeit dafür, sei so ehrlich wie möglich zu dir selbst. Ein klares Warum, gibt dir Orientierung, besonders dann, wenn du vor Entscheidungen stehst, oder in Diskussionen unsicher wirst. Wenn du magst, schreib es dir auf, hänge es an den Kühlschrank, oder speichere es in dein Handy. 

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Sei nicht zu streng mit dir, Veränderungen brauchen Zeit. Unser Gehirn liebt Routinen, sie geben Sicherheit, schützen vor möglichen Gefahren, und sind halt auch einfach bequem. Wenn du eine langjährige Gewohnheit veränderst, ist es völlig normal, dass innerer Widerstand auftaucht. Egal ob es um Veganismus, Sport, ein neuer Job oder sonst etwas geht. 

Kapitel 2
Die Wichtigsten Nährstoffe

Meine Erfahrungen.

Als ich anfing mich vegan zu ernähren, war ich manchmal kurz überfordert. Viele Stimmen von außen warnten mich vor Nährstoffmangel, gesundheitlichen Schäden und sogar geistigen Defiziten. Natürlich nahm ich es nicht auf die leichte Schulter, ich lernte darin eine Einladung zu sehen mich mit meinem Körper, und seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.

Die gute Nachricht, eine ausgewogene vegane Ernährung kann dich mit allem versorgen, was du brauchst. Wichtig ist allerdings, ein paar Nährstoffe im Blick zu haben. 

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"Es geht nicht darum perfekt zu sein. Es geht um dich, darum bewusst hinzusehen und deinem Körper zu geben, was er braucht."

Vitamin B12

Der Klassiker. Ohne Supplemente geht es nicht, selbst die Tiere bekommen es teilweise supplementiert. 

Vitamin D

Egal welche Ernährungsform du anstrebst, in unseren Breitengraden haben fast alle ein Defizit.
Ein Supplement macht für jeden Sinn.

Omega-3-Fettsäuren

Wichtig für Herz, Gehirn und Entzündungshemmung. Wusstest du das Fische ihr Omega aus Algen nehmen?

Eisen

Für viele Frauen allgemein ein Thema. Zusammen mit Vitamin C wird es besonders gut aufgenommen.

Protein

Kein Problem, wenn du Hülsenfrüchte, Tofu, Tempeh, Seitan, Nüsse und Vollkornprodukte kombinierst. 

Das klingt vielleicht mühsam, aber mit der Zeit wird es ganz selbstverständlich. Ich empfehle dir regelmäßig Untersuchungen zu machen, um sicher zu gehen, dass du alle nötigen Nährstoffe bekommst. Jeder Mensch ist individuell, es gibt keine Anleitung die zu 100% für jeden passt. Je mehr du ausprobierst, desto leichter findest du deine persönliche Ernährungsweise, die dich nährt, stärkt, gesund und satt macht. 

Kapitel 3
Dein Umfeld

Unterstützung oder Widerstand?

Nicht jeder wird deine Entscheidung verstehen, das ist völlig normal. Manche reagieren mit Neugier, andere mit Skepsis, Spott oder Sorge. Egal was sie sagen, du erinnerst dich? Unser Gehirn mag keine Veränderungen, denk daran wenn du das nächste mal hörst „Der Mensch hat aber schon immer Fleisch gegessen.“ Du musst dich nicht rechtfertigen wenn du nicht willst, aber du darfst dein Warum klar und deutlich kommunizieren. 

Als meine Tochter und ich anfingen vegan zu leben, war eine der ersten Reaktionen aus meinem Umfeld einer dieser Sätze: „Was soll der Blödsinn jetzt?“ Damals hat es mich verletzt und verunsichert, heute kann ich darüber lächeln. Denn mein Warum ist stärker als jede skeptische Stimme von außen. 

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"Dein Umfeld darf dich prägen, aber nicht über dich bestimmen. Die Feder für deine Geschichte hast du in der Hand, schreibe dein Buch des Lebens für dich, nicht für andere."

Kapitel 4
Wissenschaftlich Fundiert

Was sagen Studien dazu?

Wenn es um Ernährung geht, wird viel diskutiert. Umso wichtiger ist ein Blick auf die Wissenschaft. Zahlreiche renommierte Studien belegen die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung. Ein Beispiel ist die Stanford-Zwillingstudie (2023). Hier wurden eineiige Zwillinge untersucht, von denen einer vegan der andere mischköstlich gegessen hat. Das Ergebnis war, dass der vegan lebende Zwilling nach acht Wochen bessere Cholesterinwerte und eine gesündere Herz-Kreislauf-Bilanz aufweisen konnte. 

Stanford-Zwillingstudie (2023)

Diese Studie wurde in der medizinischen Fachzeitschrift Jama Network veröffentlicht.

EPIC-Oxford-Studie

Diese EPIC-Oxford Studie ist eine der größten und wichtigsten Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Auswirkungen verschiedener Ernährungsformen, darunter auch veganer Ernährung. Sie läuft tatsächlich noch, aber es gibt bereits zahlreiche veröffentlichte Zwischenergebnisse aus den letzten Jahren. 

Natürlich zeigen Studien, auch die möglichen Risiken, zum Beispiel in Bezug auf kritische Nährstoffe. Das bedeutet aber nicht, dass Veganismus „ungesund“ ist, sondern dass eine bewusste Planung wichtig ist. Genau wie bei jeder anderen Ernährungsform auch. Für Spitzensportler ist es selbstverständlich, sich bewusst mit ihrer Ernährung auseinanderzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Gesellschaftlich ist dies längst anerkannt. Warum also sollte es etwas anderes sein, wenn wir aus Liebe zu Tieren, zur Natur und zu uns selbst genauso bewusst planen? 

Kapitel 5
Genuss Statt Verzicht

Vegan? Da bleibt doch nichts mehr übrig.

Meine Erfahrung als gelernte Köchin, zeigt ganz klar das Gegenteil. Die vegane Ernährung hat mir Lebensmittel gezeigt, die ich vorher nicht einmal angesehen, und schon gar nicht damit gekocht habe. Nicht weil ich nicht wusste wie, sondern weil ich mir keine Gedanken machte warum. 

Es war zugegeben eine Umstellung, zu beginn mochte ich Tofu überhaupt nicht. Aber ich nahm die Herausforderung an, und habe viel mit der Zeit dazugelernt, und meinen Orangen-Knusper-Tofu möchte ich nicht mehr missen. 

Auch du wirst deine Lieblingsgerichte finden und vielleicht sogar neu Entdecken. Gib dir Zeit, versuch es immer wieder, dein Geschmack kann sich anpassen wenn dein Warum stark genug ist. 

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"Vegan zu leben bedeutet nicht, etwas aufzugeben. Es bedeutet, die Vielfalt der Natur neu zu entdecken und bewusst zu genießen."
"es ist nicht genug zu wissen man muss es auch anwenden
es ist nicht genug zu wollen man muss es auch tun" - johann wolfgang von goethe